Die Mariendistel und die Artischocke sind beide distelartige Pflanzen aus der Familie der Korbblütler. Während von der Artischocke eher die essbaren knospigen Blütenstände bekannt sind, ist die Mariendistel in unseren Breiten seltener als Zierpflanze in Gärten zu finden.

Die Mariendistel (Silybum marianum)

Heimisch ist diese Distel in Südeuropa, Kleinasien und Nordafrika. In Mitteleuropa wird sie in Gärten und Kulturen angebaut. Sie wächst an warmen, trockenen Plätzen und wird bis zu 150 Zentimeter hoch. Die Blätter der Mariendistel zeigen in den Blattadern eine typische, weiße Marmorierung und sind stachelig. Ab Juli erscheinen violette, kugelförmigen Blüten, aus denen sich ab August die Früchte mit den Samen entwickeln. Wie beim Löwenzahn hängt der Samen noch an einer seidigen Haarkrone und wird durch den Wind vertragen. Im Garten ist also Vorsicht geboten, sonst hat man bald viele stachelige Disteln im Rasen!

Medizinische Bedeutung

Für Mariendisteltee verwendet man nur die Samen mit ihrer glänzenden, harten Schale. In den Kapseln werden standardisierte Extrakte der Mariendistelfrüchte verwendet, die bei verschiedenen Erkrankungen der Leber angewandt werden. Die Leber, die im rechten Oberbauch liegt, ist unser wichtigstes Entgiftungsorgan. Die Leberzellen arbeiten wie Filterstationen. Die aufgenommenen Stoffe, z.B. aus Nahrungs- und Genussmitteln, aber auch Giftstoffe, werden hier „verstoffwechselt“ und entgiftet.

Eine gestresste Leber zeigt individuelle Symptome wie z. B.

  • andauernde Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Oberbauchbeschwerden
  • Verdauungsstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Aufstoßen
  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Übelkeit

Die Mariendistel:

  • stärkt die Leberzellmembranen und schützt sie aktiv vor neuen Angriffen durch freie Radikale,
  • unterstützt die Entgiftung der Leber,
  • stimuliert effektiv die lebenswichtige Stoffwechselleistung der Leber
  • und unterstützt die Regenerationsleistung der Leber auf natürliche Weise.

Die Artischocke (Cynara scolymnus)
Diese ausdauernde, distelartige und krautige Pflanze kann ebenfalls bis zu 1,5 Meter groß wachsen. Während man in der Küche die Blütenstände und Knospenköpfe verwendet, werden in der Apotheke vor allem die Blätter als Heilpflanze genutzt.

Medizinische Bedeutung
Auch die Artischocke schützt die Leber vor freien Radikalen und hat eine positive Wirkung auf die Galle. Die Galleblase befindet sich am unteren Rand der Leber. Sie speichert die Gallenflüssigkeit, die in der Leber produziert wird. Über den Gallensaft gelangen Abbauprodukte und Schadstoffe in den Darm und die Gallenflüssigkeit unterstützt so die Verdauung und Ausscheidung.

Durch das Einnehmen von einem Artischockenextrakt

  • wird die Bildung von Gallensäuren angeregt,
  • die körpereigene Produktion von Cholesterin gehemmt,
  • fettes Essen besser verdaut,
  • Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl gelindert und
  • Übelkeitsgefühle vermindert.

Nachweislich können bis zu 10% des Gesamtcholesterins durch ein hoch dosiertes Artischockenpräparat gesenkt werden. Generell wird Artischockenextrakt in der Rekonvaleszenz empfohlen.

Bei einem Verschluss der Gallenwege oder Gallensteinen und Leberentzündungen wird von der Einnahme von Artischockenextrakten abgeraten, da eine Erhöhung des Gallenflusses zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann.

In der Janus Apotheke bieten wir viele verschiedene Mariendistel- und Artischockenpräparate an, zu denen wir sie gerne weiter informieren.

Mag. Ulrike Kleinschuster

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