Scherz beiseite, Lausbefall ist noch immer ein großes Tabuthema, da es mit mangelnder Hygiene und niedrigem sozialen Status verknüpft wird. Doch Läuse können jeden treffen! Daher ist es wichtig nicht aus Scham zu schweigen, sondern zu handeln.

Besonders jetzt zu Schulbeginn kommt es häufig zu „Läusealarm“ in Schulen und Kindertagesstätten. Die Übertragung der lästigen Blutsauger erfolgt durch den Kontakt von Mensch zu Mensch, wobei schon das Zusammenstoßen von Kinderköpfen für eine Ansteckung  ausreicht. Da Läuse ihren Wirt ungern verlassen, weil sie ohne ihn nur wenige Stunden überleben, ist eine Ansteckung durch gemeinsam benutztes Spielzeug eher unwahrscheinlich. Eine Übertragung durch gemeinsam benutzte Kämme,  Bürsten und Hauben kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Wie erkennt man nun einen Lausbefall? Um sich zu überzeugen, ob überhaupt Kopfläuse vorhanden sind, werden die Haare Strähne für Strähne mit einem feinzinkigen Metallkamm durchgekämmt und immer wieder an einem Papiertuch abgestreift. Läuse sind ca. 3 mm groß und erscheinen blassgrau bis rötlich-braun. Die Eier der Laus, die sogenannten Nissen, besitzen eine Größe von ungefähr 1 mm und kleben wie Perlenschnüre bevorzugt am Haaransatz. Im Gegensatz zu Schuppen besitzen sie eine einheitliche Größe und sind nicht beweglich. Läuse ernähren sich von dem Blut aus der Kopfhaut, was zu unangenehmen Jucken führt. Durch das vermehrte Kratzen am Kopf kann es zu Infektionen und Hautausschlägen kommen.  Deshalb ist es wichtig Läuse schnell zu erkennen und dagegen vorzugehen
. Bestätigt sich der Verdacht des Lausbefalls, muss mit speziellen Mitteln dagegen vorgegangen werden, denn Läuse verschwinden nicht von allein! Während in früherer Zeit zu radikalen Mitteln wie abscheren der Haare und einreiben der Kopfhaut mit Petroleum gegriffen wurde, muss heutzutage niemand mehr um seine Mähne fürchten.  Mit speziellen Lausshampoos und öligen Lösungen die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, werden die Parasiten sehr schnell und effizient bekämpft. Auch mit Hilfe eines Sprays mit einer Einwirkzeit von einer Stunde, kann gegen die Läuse vorgegangen werden. Nach spätestens acht Tagen sollte der Erfolg nachkontrolliert werden und bei Bedarf die Behandlung wiederholt werden.

Als Prophylaxe gegen Lausbefall werden gerne Weidenrindenshampoos eingesetzt, da Läuse den Geruch dieses Shampoos nicht mögen. Die Haare müssen 2-3 mal pro Woche mit dem Weidenrindenshampoo gewaschen werden, ein hundertprozentiger Schutz vor Ansteckung ist dennoch nicht gegeben.

Wer bei seinem Kind Kopfläuse entdeckt, sollte umgehend Kindergarten oder Schule informieren um eine Ausbreitung zu verhindern. Auch ist es sinnvoll die anderen Familienmitglieder auf Kopfläuse zu untersuchen  und gegebenenfalls zu behandeln.

Einen schönen und erfolgreichen Start ins neue Schuljahr wünscht Ihnen Mag. Verena Kassarnig im Namen des Janus Apothekenteams.

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