Allergien stellen weltweit ein großes Gesundheitsproblem dar. Man schätzt, dass etwa ein Viertel aller Europäer an Allergien leidet..

Normalerweise schützt Ihr Immunsystem Sie vor Infektionen und Krankheiten.

Eine Allergie entsteht dadurch, dass Ihr Immunsystem auf  harmlose Stoffe überreagiert, die z.B. von Gräsern, Hausstaubmilben, Tierhaaren oder bestimmten Lebensmitteln stammen. Stoffe, die eine allergische Reaktion auslösen, werden als Allergene bezeichnet. Allergene, die über die Atmung aufgenommen werden (Inhalations-Allergene), wie z.B. Gräserpollen, Pilzsporen, Wohnungsstaubund Tierhaare können allergischen Schnupfen und Asthma auslösen.

Weiters gibt es Allergene, die mit der Haut in Berührung kommen (Kontakt-Allergene),

Allergene, die über den Mund in den Körper gelangen (Nahrungsmittel- oder Arzneimittel-Allergene)und Allergene, die durch Insektenstiche oder Injektionen in den Körper gelangen (Insektenstich- und Injektions-Allergene), welche verschiedene Allergieformen (zB. Neurodermitis, Nesselausschläge, Durchfall) auslösen können.

Wenn Sie vermuten, an einer Allergie zu leiden, sollten Sie das auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen!

Unzureichende Behandlung führt vielfach zu einer Verschlechterung der Krankheit. Beispielsweise kann sich aus einem allergischen Schnupfen eine Asthma-Erkrankung entwickeln. Im Verlauf der allergischen Erkrankung können zusätzliche Allergien gegen andere Substanzen entstehen.

Allgemein gilt: Rechtzeitig den Arzt konsultieren! Durch einen  Allergietest wird festgestellt, worauf Sie allergisch reagieren. Dann sollten Sie natürlich versuchen, diese Allergene so gut wie möglich zu meiden.

Pollenflugwarndienste informieren Sie, wann ein Aufenthalt im Freien vermieden werden sollte. Häufiges Haarewaschen spült die Pollen aus dem Haar. Tierhaarallergiker sollten den Kontakt zu Tieren möglichst einschränken. Wenn man ein Tier trotzdem berühren will, danach die Hände waschen! Pferdeallergiker, die trotzdem leidenschaftlich gerne reiten sollten zumindest das Putzen und Satteln jemandem anderen überlassen! Um Hausstaubmilben zu bekämpfen, gibt es spezielle Matratzenbezüge, außerdem sollte die Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden.

Die meisten Allergien werden mit Medikamenten behandelt, die das Auftreten von allergischen Symptomen mildern oder verhindern. Diese Antiallergika werden je nach Krankheitsform und Schwere der Erkrankung in unterschiedlichen Darreichungsformen (Tabletten, Nasensprays, Asthmasprays, Augentropfen)  angewendet. Es gibt Arzneimittel, die vorbeugend wirken und Arzneimittel, die für den Akutfall bestimmt sind. Viele davon sind auch rezeptfrei in Ihrer Apotheke erhältlich. Natürlich gibt es auch gut wirksame homöopathische Tabletten, Nasensprays und Augentropfen!

Wenn Sie an einer Allergie leiden, sollten Sie sich bei Ihrem Arzt auch über eine spezifische Immuntherapie (SIT) oder Hyposensibilisierung informieren. Sie ist bislang die einzige verfügbare Therapie, die nicht nur die Symptome der Allergie sondern die Erkrankung selbst heilen kann. In der spezifischen Immuntherapie werden langsam ansteigende Dosen des Allergens entweder unter die Haut gespritzt  oder als Tropfen oder Tabletten über die Mundschleimhaut unter der Zunge verabreicht.

Mittlerweile liegen zahlreiche wissenschaftliche Studien vor, die übereinstimmend belegen, dass die SIT gut wirkt und kaum Nebenwirkungen erzeugt.

Mag . Birgit Zückert (Apothekerin in Der Janusapotheke)

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