Natürlich ist das Sonnenlicht für uns lebensnotwendig. Sonnenstrahlen ermöglichen dem Körper die Bildung von Vitamin D, stärken die Abwehrkräfte und steigern nicht zuletzt unser Wohlbefinden. Auf der anderen Seite kann eine übermäßige UV-Bestrahlung jedoch zu Sonnenbrand und einer Sonnenallergie (Sonnenekzem, Mallorca-Akne) führen. Entscheidend sind daher ein vernünftiger Umgang mit der Sonne sowie effiziente Schutzmaßnahmen.
UV-Strahlung den wohl stärksten Einfluss auf die Haut. Vor allem UV-A-Strahlen sind zu 75% Auslöser eines Sonnenekzems sowie Mitverursacher der Mallorca-Akne. Weiterhin ruft sie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut nach Einnahme bestimmter Medikamente hervor.
Die Begriffe „Sonnenallergie“ ist allerdings irreführend und wird umgangssprachlich genutzt – für eine Reihe ganz unterschiedlicher Erkrankungen. Diese Krankheiten haben eines gemein: Sonnenlicht spielt eine wesentliche Rolle. Um eine echte Allergie handelt es sich nur selten.
Das Sonnenekzem
Das Ekzem zeigt sich typischerweise dann, wenn die Haut nach längerer „Sonnenabstinenz“ eine ungewohnt hohe Dosis Sonnenstrahlen abbekommt – zum Beispiel nach einem ausgedehnten Spaziergang in der ersten Frühlingssonne oder zu Beginn eines Strandurlaubs im Süden.
Es bilden sich stark juckende, rötliche Hautstellen, worunter eine allergieartige Reaktion des Immunsystems vermutet wird. Das Sonnenekzem tritt vorwiegend in den Monaten März bis Juni auf, außerhalb der Saison auch bei Touristen, die in sonnenreiche Regionen fahren. Sie kann in jedem Alter vorkommen, wobei Frauen am häufigsten betroffen sind. Die Hautveränderungen entwickeln sich wenige Stunden bis einige Tage nach dem Sonnenbad.
Hier ist ein wirkungsvoller Sonnenschutz ganz besonders wichtig, daher sollte man Produkte mit hohem bis sehr hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Da häufig UV-A- Strahlen der Auslöser sind, muss auf Präparate mit adäquaten UV-A-Schutz geachtet werden. Zudem ist die Einnahme von Betacarotin möglich (beginnend vier bis sechs Wochen vor Urlaubsantritt).
Mallorca-Akne
Diese Form der Sonnenallergie führt zu akneähnlichen, stark juckenden Hautausschlägen. Die Heilung dauert oft mehrere Wochen und kann auch noch lange nach dem Urlaub zu Hause bestehen. Auch hier sind fast ausschließlich Frauen zwischen 20 und 40 Jahren betroffen.
Grundsätzlich sind beim Auftreten der Akne ein Aufenthalt in der Sonne und damit Hitze und stärkeres Schwitzen zu vermeiden. Alle fetthaltigen Sonnenschutzpräparate, After-sun-Lotionen, Tagescremes und Körperlotionen verstopfen die Poren. Greifen Sie dagegen lieber auf fettfreie Produkte zurück. (z. B. Eucerin® Sonnenallergie-Schutz Sun Creme-, Ladival® Sonnenschutz-Gel für allergische Haut). Diese in unserer Apotheke erhältlichen Produkte für allergische Haut sind speziell gekennzeichnet.
Vorsicht bei Medikamenteneinnahme
Auch in Verbindung mit gewissen Medikamenten kann die Sonnenempfindlichkeit erheblich erhöht werden und zu Rötung, Schwellung und Blasenbildung führen. Daher müssen Patienten in der Apotheke unbedingt darüber aufgeklärt werden, dass einige Medikamente eine erhöhte Lichtempfindlichkeit verursachen. Dazu zählen einige Antibiotika, Johanniskraut, Antidepressiva, Schmerzmittel usw,..
Grundsätzlich lautet die wichtigste Empfehlung bei allen sonnenbedingten Krankheitsbildern: konsequenter Sonnenschutz auch unabhängig von einer „Sonnenallergie“. Denn zu viel Sonne erhöht das Risiko für Hautkrebs und lässt die Haut vorzeitig altern. Die Haut sollte vor allem nicht zu abrupt einer großen Dosis Sonnenstrahlen ausgesetzt, sondern im Frühjahr langsam und allmählich an mehr Sonne „gewöhnt“ werden. Schützen Sie sich durch Kleidung (Sonnenhut), meiden Sie die Mittagssonne (wischen 11 und 15 Uhr) verwenden Sie ausreichend Sonenncreme) und schützen Sie sich auch im Schatten. Dann steht einem entspannenden Sonnenbad im nächsten Urlaub garantiert nichts mehr im Wege!
Dr. Melina Paschke Janus Apotheke